Südanflüge: Solothurn fordert Nachtflugverbot

Aktualisiert am 22.12.2008

Der Solothurner Regierungsrat will ein Nachtflugverbot für den EuroAirport Basel-Mülhausen.Dies verlangt der Kanton in einer Eingabe an das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL). Die Auswirkungen der Südanflüge müssten gemildert werden.

Foto: Keystone

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Das Nachtflugverbot soll von 22 bis 7 Uhr gelten, teilte die Solothurner Staatskanzlei am Montag mit. Die Pistendrehung auf den Süden soll zudem erst dann erfolgen, wenn die Windkomponente mehr als 7,5 bis 10 Knoten beträgt.

Bei anderen europäischen Flughäfen erfolge eine Pistendrehung auch erst bei stärkerem Rückenwind als 5 Knoten. Der Leiter des Flugverkehrs solle mehr Ermessensspielraum bei der Umschaltung auf die Südanflüge erhalten.

Seit rund einem Jahr wird die Piste 33 des EuroAirports mit einem Instrumentenlandesystem (ILS) von Süden angeflogen - wenn zu viel Nordwind herrscht. Diese Anflugroute belastet im Kanton Solothurn das Schwarzbubenland, das Thal und einige Gemeinden am Jurasüdfuss.

Mehr Radarkarten im Internet

Als weitere Massnahmen verlangt der Regierungsrat, dass die Anflughöhe auf dem Gleitpfad zum EuroAirport erhöht und der Anflugkorridor entsprechend angepasst wird. Auch sollen mehr Radarkarten über die Südanflüge im Internet veröffentlicht werden.

Das BAZL will Anfang nächsten Jahres bei den französischen Behörden vorstellig werden. Ziel sei, die Zahl der Südanflüge zu senken, wie das Bundesamt vergangene Woche mitteilte. Geprüft würden technische und operationalle Massnahmen. (JuM/sda)

Erstellt: 22.12.2008, 11:51 Uhr